Du denkst, E-Mail-Marketing ist tot? Falsch gedacht: Die Zahl der E-Mail-Konten wird weltweit (und damit auch bei uns) bis 2021 sogar voraussichtlich um mehr als 22 Prozent steigen. Schon jetzt werden pro Stunde mehr als 3 Millionen seriöse E-Mails verschickt, der ganze Spam ist da schon herausgerechnet. Ziemlich viele E-Mails also und da es ist nicht leicht, mit den eigenen E-Mails herauszustechen. Laut einer Untersuchung entscheiden 35 Prozent der Empfänger anhand der Betreffzeile, ob sie eine E-Mail öffnen oder nicht. Es lohnt sich also, hier den Hebel anzusetzen, denn beim E-Mail Marketing geht es nur um eins: im Posteingang aufzufallen. Die folgenden 9 Tipps sorgen dafür, dass deine E-Mails künftig von Anfang an viel mehr Aufmerksamkeit bekommen…
9 Tipps für Betreffzeilen, mit denen du die Öffnungsraten deiner E-Mails garantiert erhöhst | Quelle: Adobe Stock
1. Fasse dich kurz und wecke die Neugier deiner Zielgruppe
Viele Quellen im Internet behaupten, dass 40 bis 70 Zeichen in der Betreffzeile die Öffnungsraten grundsätzlich erhöhen, Tests konnten das bislang aber nicht bestätigen. Sorg also lieber dafür, dass jedes Zeichen inhaltlich zählt, und klammere dich nicht an Längenvorgaben. Die Länge der Betreffzeile ist tatsächlich nicht so entscheidend wie deine Botschaft.
Wenn du einen täglichen oder wöchentlichen Newsletter verschickst, dann langweile deine Leser nicht mit einem „Ihr wöchentlicher Newsletter“ in der Betreffzeile und gib stattdessen eine verlockende Vorschau auf den Inhalt. Deine Betreffzeile darf natürlich nicht zu lang sein und du musst wichtige Begriffe an den Anfang stellen… dabei spielt es aber keine extrem große Rolle, ob du nun 40, 50 oder 60 Zeichen verwendest.
2. Mach die Betreffzeilen deiner E-Mails persönlich(er)
Viel wichtiger ist das hier: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du deine E-Mail personalisieren kannst. Setze den Namen des Empfängers als Blickfang in die Betreffzeile, denn E-Mails, die den Vornamen im Betreff enthalten, haben besonders hohe Klickraten. Wenn du den Vornamen deines potenziellen Neukunden nicht kennst, ist das nicht tragisch.
Anzahl der pro Jahr in Deutschland verschickten E-Mails | Quelle
Personalisiere, indem du deine Leserinnen und Leser direkt mit „du“ oder „Sie“ ansprichst. Auch Wörter wie „dein“ oder „Ihr“ machen die Betreffzeile attraktiver, eben weil es persönliche Wort sind. Generell ist es für dich als Publisher sinnvoll, wenn du auf unpersönliche Worte wie „man“ verzichtest und deine Leserinnen und Leser lieber direkt ansprichst.
3. Nutze Emojis, um deine E-Mails aufzupeppen
Zugegeben, manche E-Mails gehen mit lächelnden, zwinkernden und willkürlich gesetzten Smileys in der Betreffzeile echt zu weit (und dann nervt es). Trotzdem kannst du damit auffallen, wenn du dieses Stilmittel geschickt und überlegt einsetzt. Laut Studien erzielen 56 Prozent der Unternehmen mit Symbolen eine höhere Öffnungsrate.
Und Emojis? Viele Unternehmen und Marken binden sie tatsächlich verstärkt in ihre Marketingbotschaften ein, um die Aufmerksamkeit der Verbraucher auf sich zu lenken und so mehr Emotionen zu vermitteln als nur durch Worte allein. Auch dazu gibt es Erhebungen: E-Mail-Nachrichten mit Emojis in den Betreffzeilen werden bis zu 66 Prozent häufiger geöffnet. Etwas Vorsicht ist hier aber dennoch geboten, denn auch Spamfilter schlagen teilweise auf Emojis an. Teste also, ob dieses Stilmittel bei deiner Zielgruppe gut funktioniert oder nicht.
4. Verwende Statistiken und Zahlen
Einige Experten warnen davor, Dinge wie „10 Prozent Rabatt“ oder „10 Euro sparen“ in der Betreffzeile zu verwenden. Damit landest du wahrscheinlich direkt im Spamfilter, anders aber sieht es mit einer spannenden Statistik oder interessanten Zahlen aus. Zahlen in der Betreffzeile können dazu beitragen, dass deine Leserinnen und Leser sich für weitere Informationen interessieren. Die Verwendung von Zahlen zur Darstellung von Schlagzeilen können zu überdurchschnittlich hohen Öffnungsraten führen, weil die Zahl als Symbol mehr auffällt und eingängiger ist.
Zahlen in der Betreffzeile fallen mehr auf
Ich selbst habe viel experimentiert und weiß mittlerweile, dass Betreffzeilen wie „X Wege/Gründe/Tipps…“ im Posteingang deiner Zielgruppe viel besser funktionieren, als wenn du mit einem seichten „Hier ist der neue Newsletter“ arbeitest. Je interessanter die Zahl oder die Statistik ist, die du in deinem Betreff anteaserst, desto eher wird deine E-Mail auch wirklich geöffnet.
5. Nutze den Vorschautext
Der Vorschautext (auch „Pre-Header“ genannt), ist der Text, den du neben oder unter der Betreffzeile in deiner Posteingangsansicht siehst. Im Rahmen einer Umfrage gaben 24 Prozent der Befragten an, dass sie sich den Vorschautext zuerst ansehen, um sich dann letztlich zu entscheiden, ob sie eine E-Mail öffnen oder nicht. Der Pre-Header ist für dich also wichtig und du musst dir genau überlegen, welchen Text du hier verwendest.
Dein Vorteil: Du kannst zusätzliche Informationen einbauen, die die eigentliche Betreffzeile unterstützten. Das ist auch dann hilfreich, wenn deine Betreffzeile zu lang geworden ist, denn in diesem Fall hilft dir der Pre-Header, deine komplette Botschaft zu verbreiten, was sonst nicht möglich wäre. Außerdem kannst du im Pre-Header auch schon mit einer Handlungsaufforderung arbeiten, um so die Öffnungsrate noch weiter zu erhöhen.
6. Passe den Absender an
43 Prozent der E-Mail Empfänger klicken laut dieser Untersuchung nach einem Blick auf den E-Mail Namen oder die E-Mail Adresse auf den Spam Button, wenn sie mit den Informationen nichts anfangen können oder den Absender nicht kennen. Was bedeutet diese Zahl also für dich? Achte auf einen Absender, der zur Betreffzeile und zum Vorschautext passt, damit die E-Mail Empfänger auch wirklich wissen, dass sie der Nachricht vertrauen können.
Benutze deinen Namen oder zumindest den deiner Firma im Absender
Nenne im Idealfall deinen Namen oder den deiner Firma, damit die Empfänger wissen, wer ihnen da schreibt. Übrigens, wenn du den Namen deiner Firma in der Absenderadresse schon genannt hast, dann kannst du ihn dir in der Betreffzeile sparen. Der Platz ist wertvoll und du sparst ihn, wenn schon bekannt ist, woher die E-Mail kommt. Ich nenne das gern die „Personalisierung des Absenders“ und arbeite immer damit, weil nicht nur die Öffnungsraten besser sind. Wie beschrieben sinkt auch die Zahl der Personen, die deine E-Mail als Spam markieren.
7. Erwähne bekannte Unternehmen, Marken und Namen
Dies ist einer der besten Tipps für alle deine Marketingbemühungen: Ein großer Markenname in den ersten paar Worten der Betreffzeile kann die Öffnungsrate dramatisch verbessern. Du willst potenziellen Kunden eine Erfolgsgeschichte präsentieren? Stell einen bekannten Namen ins Rampenlicht: „Wie wir dabei geholfen haben, den Umsatz von ABC um X Prozent zu steigern“. Die Verwendung von Markennamen und Statistiken zugleich ist dabei die größte Herausforderung.
Auf den ersten Blick mag dieser Betreff sehr lang sein, aber bei der richtigen Zielgruppe wird dieses Prinzip sehr gut funktionieren. Grund: Die meisten Menschen lieben Erfolgsgeschichten, eben weil es dort um Erfolge geht und davon liest man halt gern. Wenn dazu dann auch noch ganz konkrete Zahlen genannt werden, dann geht es nicht nur um den Erfolg an sich, sondern auch um die Fakten, die diesem Erfolg zugrunde liegen.
8. Verwende positive Begriffe
Die Empfänger deiner E-Mails sollen auf die Betreffzeile reagieren, die E-Mail öffnen und dann auch noch darauf reagieren – so wie du das willst, oder? Das erreichst du nicht mit negativer Stimmung, denn das schreckt dein Publikum ab. Versuche stattdessen, mit aktivierenden und positiven Begriffen zu arbeiten. Verwende nach Möglichkeit keine Wörter wie „nicht“ oder „kein“, es sei denn, du willst deiner Zielgruppe Angst machen.
Eine mit deinem Namen personalisierte Betreffzeile sticht aus der Masse hervor
Das kann funktionieren, wenn du zum Beispiel für eine Problem mit einer wirklich guten Lösung aufwarten kannst. In fast allen anderen Fällen ist es deutlich sinnvoller, wenn du den Betreff deiner E-Mail so positiv und verlockend wie möglich gestaltest. In dem Fall baust du nämlich schon im ersten Schritt eine gute Stimmung auf, die sich dann auf deine Leserinnen und Leser übertragen kann. Die Chance für eine höhere Öffnungsrate ist dann auf jeden Fall höher.
9. Täusche dein Publikum nicht
Der wichtigste Tipp kommt natürlich zum Schluss: Führe deine Leser nicht in die Irre! Hohe Öffnungsraten sind gut, aber wenn deine E-Mail Empfänger deine Nachrichten wegen der Betreffzeile öffnen und hinterher enttäuscht sind, hast du sie vermutlich für immer verloren. Du kennst das Prinzip von Überschriften auf vielen Websites. Vor allem durch Social Media stehen wir inzwischen vor dem Problem, dass die Überschriften möglichst aufsehenerregend und oft auch sehr reißerisch sein müssen, um aus der Masse der vielen Inhalte überhaupt noch herausstechen zu können.
Das mit den Überschriften ist auch okay, solange der folgende Inhalt dann hält, was die Überschrift versprochen hat. Bei deinen E-Mails ist das nicht anders: Schreib ruhig Betreffzeilen, die sehr neugierig machen und wegen derer deine E-Mails auch geöffnet werden. Danach musst du dann aber auch abliefern und darfst deine E-Mail Abonnenten nicht enttäuschen. Sonst verlierst du sie nämlich wirklich für immer.
Eine Antwort