Apple steht mit dem iPhone 6 in den Startlöschern. Die Hinweise darauf verdichten sich immer mehr und aus logischer Sicht macht dieser Schritt absolut Sinn. Ich habe es vor allem in den letzten Monaten immer häufiger gehört: das aktuelle iPhone 5 hat ein zu kleines Display. Es ist zwar im Schnitt „länger“ als viele Smartphones, die mit Android laufen, es ist aber auch oft deutlich schmaler. Der Trend geht eindeutig zu größeren Smartphones. Nicht so groß, dass sie nicht mehr zu handhaben sind, aber doch so groß, dass man darauf (mobile) Websites besser und komfortabler nutzen kann. Apple als „Erfinder“ des Smartphones hat sich lange geweigert, diesen Trend zu bedienen. Nun allerdings muss man endlich tätig werden, um nicht den Anschluss zu verlieren.
Apple muss sich dem Markt anpassen
Es ist leicht möglich, dass Apple den Anschluss verliert. Viele Android-Smartphones, allen voran den Modelle von Samsung, sind deutlich größer als das aktuelle iPhone.
Die Chance für Apple: mit einem extrem überzeugenden iPhone 6 Marktanteile zurückerobern, die in den letzten Jahren an Android-Smartphones verloren wurden. Und glaubt man den aktuellen Gerüchten, dann wird Apple mit dem iPhone genau so ein Smartphone auf den Markt bringen.
Das kann sich auszahlen, denn die Konsumenten verlangen mittlerweile in großer Zahl nach komfortablen und schnellen Smartphones, die es ermöglichen, Inhalte besser zu konsumieren. Die Zeiten, in denen Website-Betreiber erwarten können, dass sich die User auch (mobile) Internet-Seiten auf kleineren Displays angucken wollen (oder müssen), sind vorbei.
Konsumentenverhalten ändert sich extrem
Nun könnte man sagen, dass das nicht das Problem von Apple sei. Schließlich liegt es ja an den Publishern, die eigenen Inhalte so aufzubereiten, dass man sie auch auf einem kleineren Bildschirm betrachten kann.
Das ist allerdings viel zu kurz gedacht. Genau so, wie ein Publisher dafür sorgen muss, dass seine Inhalte besser, einfacher und komfortabler betrachtet werden können, muss auch Apple nachlegen.
Man kann sich nicht mehr auf den Lorbeeren der letzten Jahre ausruhen. Will man auch in Zukunft eine gewisse Dominanz an den Tag legen und davon auch in den kommenden Jahren zehren, dann ist das aktuelle Umdenken für das iPhone 6 der logische Schritt.
Neue Visionen können helfen
Apple hat einiges zu verlieren, denn der (ehemalige) Stern am IT-Himmel strahlt schon lange nicht mehr so stark, wie das früher der Fall war. Daran möglicherweise der durch den Tod von Steve Jobs unvermeidliche Führungswechsel an der Spitze teilweise verantwortlich sein.
Grundsätzlich aber darf ein (noch) erfolgreicher Konzern wie Apple nicht der Versuchung erliegen, sich auf die Trägheit der Konsumenten-Masse zu verlassen. Zwar gibt es extrem viele „Apple-Fanboys“ auf der Welt, die sich auch ein iPhone 6 garantiert kaufen: auf Dauer wird das aber nicht reichen, um es erfolgreich mit Samsung und Co. wieder aufzunehmen.
Der große Feind heißt Android und somit Google. Durch das offene Betriebssystem hat Google es geschafft, auf Millionen von Smartphones zu kommen, so dass Google dementsprechend auch eine beherrschende Stellung einnehmen konnte.
Smartphones verändern Online Marketing
Das wird nicht im Sinne Apples sein und auch dort weiß man: die Zukunft des Internets liegt im mobilen Bereich. Ganz gleich also, wie sich die Form des Konsumierens in den kommenden Jahren verändern wird – Apple muss am Ball bleiben und zunächst versuchen, in der jetzigen Gegenwart aufzuholen, bevor man neu durchstarten kann.
Auch das Online Marketing wird durch künftige Smartphones wie das iPhone 6 und andere sich weiter verändern. Durch den immer stärker werdenden Shift auf das mobile Konsumieren von Inhalten müssen vor allem Publisher reagieren und ihre Inhalte an die neuen Umgebungsvariablen anpassen.
So dürfte die Zeit statischer Websites in den kommenden Jahren endgültig vorbei sein. Auch diese Entwicklung wird zwar schleichend voranschreiten, letztendlich werden aber genau die Publisher die Nase vorn haben, die ihre Inhalte möglichst stark personalisieren und an die aktuellen Bedürfnisse der eigenen Zielgruppe ausrichten können.
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2 Kommentare zu "Warum Apple mit einem größeren iPhone 6 Android angreifen muss"
1. Am 25.06.2014 schrieb Alex :
Apple muss gar nichts. Der ‚ehemalige‘ Stern am IT-Himmel leuchtet immer noch heller als alle anderen. Die Tatsache das Apple Marktanteile bei den Smartphones verliert bedeutet für sich alleine erst mal nicht viel, da sie am Anfang einen Marktanteil von 100% hatten und sie den natürlich mit der Zeit verlieren, was zu erwarten war. Apple stellt pro Jahr nur ein bzw. zwei Modelle her, anstatt wie die Konkurrenz Samsung hunderte verschiedene. Dieses eine Modell dominiert immer noch den Markt und zwar mit Abstand. Apple verdient jedes Jahr mehr mit dem iPhone als im Jahr davor, das hat sich nicht geändert. Für Apple läuft alles hervorragend ich sehe hier keinen Handlungszwang oder Druck. Natürlich werden sie jetzt mit einem größeren Display an den Start kommen, weil ihre Kunden das wollen, aber ‚müssen‘ tun sie das nicht, Apple Kunden kaufen das was ihnen vorgesetzt wird, ob sie’s wollen oder nicht ;)
2. Am 30.06.2014 schrieb Björn Tantau :
Hallo Alex,
Apple muss sehr wohl etwas, nämlich größere Displays für das iPhone anbieten – und günstiger werden! Ein günstiges 200-Dollar-iPhone zur rechten Zeit (so vor ca. 2 Jahren) hätte den Siegeszug von Samsung zumindest gebremst. Und ein größeres Display hätte schon vor einem Jahr kommen müssen (spätestens), jetzt hinkt man diesem Trend hinterher. Ob Apple das verdauen kann? Möglich. Ob es sich negativ auswirkt, langfristig gesehen? Ganz sicher.
Gruß
Björn