Es ist wieder Mittwoch und somit Zeit für eine neue Folge von UFBA („User fragen, Björn antwortet“). Interessanterweise erreichen mich mehr Fragen, seit ich diese Reihe ins Leben gerufen habe. Das freut mich, denn es zeigt mir, dass das Konzept offensichtlich gut ankommt. Deshalb an dieser Stelle auch gleich die Aufforderung, bei Bedarf gern zahlreich weitere Fragen zu stellen. Zwar suche ich für diese Serie „nur“ die meiner Ansicht nach interessantesten Fragen zur öffentlichen Beantwortung raus, grundsätzlich wird aber natürlich jede Frage beantwortet, die mich erreicht – sofern ich sie beantworten kann und meine Zeit es zulässt. Bei der heutigen vierten Folge geht es um DoFollow- und NoFollow-Links. Wer von euch hat sich das nicht schon einmal gefragt: Welches Verhältnis zwischen DoFollow- und NoFollow-Links ist eigentlich ideal für eine Website?
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DoFollow ist besser
Grundsätzlich ist ein DoFollow-Link aus Sicht der Suchmaschinenoptimierung vorzuziehen. Dazu muss man wissen, dass ein NoFollow-Link bei einer Suchmaschine wie Google genau das erzeugt, was sein Name vermuten lässt: Laut offizieller Definition stellt das NoFollow-Attribut eine Anweisung dar, dem verlinkten Ziel nicht zu folgen.
Links, die mit dem NoFollow-Attribut versehen sind, werden auch offiziell nicht verfolgt. Eingeführt wurde der NoFollow-Link 2005 auf Initiative von Google. Matt Cutts höchst persönlich ist für das Konzept verantwortlich. Als „Head of Webspam“ bei Google war es ihm wichtig, auf manipulierte Links in Blog-Kommentaren reagieren zu können.
Auch andere Suchmaschinen unterstützen das NoFollow-Attribut, grundsätzlich soll es eine Schutzfunktion darstellen, damit zum Beispiel Blog-Kommentare eben nicht missbraucht werden können. Heute wird es unter anderem auch gern genutzt, um externe Werbung zu verlinken. So vergeudet eine Seite keinen wichtigen „Linkjuice“ an ein Ziel, dass einen werblichen Charakter hat.
Linkprofile ohne NoFollow unrealistisch
Das hat im Laufe der letzten Jahre natürlich dazu geführt, dass neben sehr vielen DoFollow-Links auch reichlich NoFollow-Links entstanden sind. Und solche NoFollow-Links tauchen dann auch in den Linkprofilen von Websites immer wieder in einem bestimmten Verhältnis aus.
Genau darum dreht sich die Frage, die ich heute beantworten will. Dazu muss zunächst angemerkt werden, dass ein NoFollow keinen Schaden anrichten kann, selbst wenn er aus einer miserablen Quelle stammt. Genau dafür wurden diese Links ja eingeführt. Blog-Betreiber konnten diese Links in ihren Kommentaren stehen lassen und gaben keine eigene Linkpower weiter.
Es stellt sich aber nicht so sehr die Frage, ob ein solcher Link schadet, die Frage lautet eben eher, ob es beim Verhältnis zu DoFollow-Links Probleme gibt. Hierzu muss man wissen, dass aufgrund der Verbreitung von Websites und Links im Internet vermutlich keine Seite mehr besteht, die ausschließlich nur DoFollow-Links besitzt – zumindest ab einer bestimmten Größe.
Natürlicher Link-Mix
Das bedeutet, dass auf so gut wie jede Website NoFollow-Links zeigen, und so sieht man sie auch in fast jedem Linkprofil. Um die Frage, wie das das optimale Verhältnis eingehender DoFollow- und NoFollow-Links sein sollte, habe ich mir eine höhere Anzahl von Seiten per Zufallsgenerator angeschaut und dort natürlich ganz genau darauf geachtet, wie sich der prozentuale Anteil von NoFollow- und DoFollow-Links sich verteilt.
Dabei kam heraus, dass der Anteil der DoFollow-Links im Schnitt 85,53 Prozent ausmacht. Auf NoFollow-Links entfielen bei der Erhebung 14,47 Prozent. Dabei handelt es sich zwar nur um eine Stichprobe, dennoch lässt sich das Ergebnis durchaus diskutieren. Klar sollte sein, dass der Anteil der DoFollow-Links höher ist als der der NoFollow-Links.
Das ist laut Stichprobe der Fall und ehrlich gesagt habe ich persönlich auch noch kein ernstzunehmendes Linkprofil gesehen, dass nur aus NoFollow-Links bestand. Und obwohl es auch beim Verhältnis von DoFollow- zu NoFollow-Links keine wirkliche Faustregel gibt, lässt sich meiner Meinung nach einfach nachvollziehen, dass es besser ist, wenn das Verhältnis deutlich für die DoFollow-Links spricht.
Fazit
Das Verhältnis von DoFollow- zu NoFollow-Links sollte nach meinen Erfahrungen in einem natürlich gewachsenen Linkprofil immer zugunsten der DoFollow-Links ausgerichtet sein. Sinkt der Anteil der DoFollow-Links unter 60 Prozent, liegt vermutlich ein Problem vor.
Das kann natürlich auch so gewollt sein. Allerdings muss man sich dann die Frage stellen, ob es wirklich sinnvoll ist. Wer in seinem Linkprofil keine zu großen Verschiebungen feststellen kann und zwischen 70 und 90 Prozent eingehende DoFollow-Links hat, ist nach meinen Erfahrungen auf jeden Fall auf der sicheren Seite.
Ganz ohne NoFollow-Links geht es nicht, denn sie machen ein natürliches Linkprofil aus. Wer ein solches Linkprofil also aufbauen und natürlich erscheinen lassen will, muss das im Hinterkopf behalten.
Meinungen und Feedback zu diesem Artikel sind mir sehr wichtig!
8 Kommentare zu "UFBA Folge 4: Wie ist das optimale Verhältnis eingehender DoFollow- und NoFollow-Links?"
1. Am 15.01.2014 schrieb Stephan :
…gut aufgeschrieben Björn.!
die NoFollow´s sind auch wichtig klar, dennoch sollte der Anteil dieser Links so bei 15 % liegen. Vielleicht sollte man die Links aus den AZ´s nun alle auf NoFollow setzen, würde man sich Arbeit sparen ;-)
grüße aus Bayern
Stephan
2. Am 15.01.2014 schrieb Michael Marheine :
Gibt es einen Hinweis von Eurer Seite, welches Tool Ihr z.Bsp. verwendet, um die Verhältnisse zw. den DoFollow und NoFollow Links zu recherchieren? Das würde noch einmal was für mich als Mehrwert zu diesem Artikel hinzufügen.
Danke,
der Michael
3. Am 15.01.2014 schrieb Björn Tantau :
Hallo Michael,
das kannst du mit vielen Tools machen, für diese spezielle Auswertung haben ich Xovi verwendet. Geht aber wie gesagt auch mit jedem anderen herkömmlichen SEO Tool.
Gruß
Björn
4. Am 15.01.2014 schrieb Michael Marheine :
Danke Dir für das Feedback! Man ist ja irgendwie immer auf der Suche nach evtl. „dem Neuen“ Tool, deshalb frag‘ ich. Gibt auch nicht viele, die ihr Wissen so freigiebig offenlegen, wie Du hier – weiss das zu schätzen!
Einen schonen Abend noch,
der Michael
5. Am 17.01.2014 schrieb Die Highlights der Woche – PR Wochenrückblick KW3 :
[…] Am vergangenen Mittwoch beantwortete Björn Tantau im Rahmen seiner Reihe „User fragen, Björn antwortet“ die Frage, wie das optimale Verhältnis zwischen eingehenden DoFollow- und NoFollow-Links ist. Aus Sicht der Suchmaschinenoptimierung ist ein DoFollow-Link sicherlich immer vorzuziehen, da die Suchmaschine, im Gegensatz zum NoFollow-Link, per Anweisung dem verlinkten Ziel folgt. Tantau ist der Meinung, dass das Verhältnis von DoFollow- zu NoFollow-Links in einem natürlichen Linkprofil immer zugunsten des DoFollow-Links ausgerichtet sein sollte: Wie ist das optimale Verhältnis eingehender DoFollow- und NoFollow-Links? […]
6. Am 14.04.2014 schrieb Robin Brunold:
Bei Majestic SEO sieht man den Anteil nofollow/dofollow Links gleich auf der Übersichtsseite, dargestellt in einem übersichtlichen Diagramm. Auch sonst ein gutes Link Research Tool wie ich finde
7. Am 15.04.2014 schrieb Björn Tantau :
Hallo Robin,
das ist richtig, aber jede Menge anderer Tools können das auch (Sistrix, Xovi, etc.). Ist insofern also ganz normal…
Gruß
Björn
8. Am 18.09.2014 schrieb DoFollow- und NoFollow-Tags: Richtlinien für das Verhältnis | Backlinktest.com Blog :
[…] zu signalisieren. Online-Marketing Experte Björn Tantau verweist in seinem aktuellen Blogartikel darauf, dass es sinnvoll ist, wenn mindestens 60% der Links mit DoFollow gekennzeichnet […]