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IMP 024: 5 wirksame Tipps gegen Hater, Trolle und anderes Ungeziefer

„Haters gonna hate!“ Schon mal gehört? Oder: „Wenn du Hater hast, dann hast du es geschafft!“ So oder so… Hater gehören dazu. Niemand mag sie und letztendlich nerven sie fast immer. Weil sie aber da sind, musst du dich irgendwie mit ihnen beschäftigen – vor allem dann, wenn sie es auf deinen Content abgesehen haben. Du willst selbst in keinem schlechten Licht dastehen und aus diesem Grund musst du handeln, wenn Hater oder auch Trolle sich auf dich einschießen. Doch was kannst du tun? In der 24. Episode des Internet Marketing Podcasts zeige ich dir 5 wirksame Methoden gegen Hater und Trolle… und anderes digitales Ungeziefer:

5 wirksame Tipps gegen Hater, Trolle und anderes Ungeziefer

5 wirksame Tipps gegen Hater, Trolle und anderes Ungeziefer | Bild: Maxim Ibragimov, shutterstock.com

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Shownotes

Alles über Hater
Über die Folgen von Hasskommentaren
#FRAGDENTANTAU Facebook Live
#FRAGDENTANTAU Audiopodcast

Transkript

5 wirksame Tipps gegen Hater, Trolle und anderes Ungeziefer

Hey, hallo und herzlich willkommen zur Ausgabe Nummer 24 vom Internet Marketing Podcast mit mir, Björn Tantau auf bjoerntantau.com. Schön, dass ihr alle am Start seid. Ich habe mich schon darauf gefreut, die Episode 24 zu machen. Ihr wisst: 24 – noch eine zur 25. Ich habe leider immer noch keinen Schimmer, was ich als besondere Aktion in Nummer 25 machen soll, aber vielleicht wisst ihr was. Wenn ihr was wisst, dann lasst es mich wissen, indem ihr mir einfach eine E-Mail schickt. Zum Beispiel. Oder mir sonst wie sagt, wie das ganze in Nummer 25 laufen sollte. Irgendwas muss man ja machen. Die 25 ist nicht so viel, aber nicht so wenig. Es ist ein kleines Jubiläum. Da finde ich, muss schon was gemacht werden.

Ansonsten heute ein ganz kurzer Hinweis auf FDT. Was ist FDT? FDT ist der Hashtag #FRAGDENTANTAU. Ich habe letzte Woche die erste Facebook Live Episode von Frag den Tantau gemacht und gleichzeitig den Audio-Stream – also die Audiospur des Live-Videos auf Facebook hier in meinem Podcast Kanal publiziert. Das hat auch ganz gut funktioniert. Es gab relativ viele Downloads. Man kann sagen, ich war ziemlich begeistert! Ich hätte nicht gedacht, dass es so gut ankommt.

Letztendlich ist #FRAGDENTANTAU eine neue Content-Serie, die ich lange Zeit in Planung hatte und jetzt mit dem ersten Live-Video gestartet habe. Primär soll das ganze auf YouTube stattfinden mit Videos, wo ich eure Onlinemarketing- oder Digitalmarketing-Fragen oder von mir aus auch Fragen über Gott und die Welt beantworte und somit etwas Support bieten möchte.

Es klingt so scheiße, aber es ist letztendlich ein Abfallprodukt. Ich nehme die Audiospur und packe sie hier in meinen Podcast rein, sodass alle von euch, die aus welchen Gründen auch immer keine Videos gucken wollen/möchten/können, sich die Audiospur reinziehen können. Das hat ganz gut funktioniert. Der Hashtag dazu ist #FRAGDENTANTAU und wenn ihr Onlinemarketing-Fragen habt, die ich beantworten soll – wie Facebook Marketing, SEO, PPC Marketing, E-Mail Marketing, alles mögliche, Snapchat, Instagram, was ich halt so mache den ganzen Tag, oder auch Podcasting – stellt mir die Fragen, wo immer ihr wollt. Ihr müsst mir keine E-Mail schreiben – das könnt ihr natürlich auch machen – aber, wenn ihr letztendlich den Hashtag #FRAGDENTANTAU benutzt, dann kriege ich es überall mit.

Egal, ob ihr es auf Twitter postet, auf Facebook, auf Instagram, auf Google+ – falls das noch jemand von euch macht – egal wo man Hashtags benutzen kann. Ich kriege es mit, weil ich immer die Notification zu diesem Hashtag kriege. Das ist ganz cool. Also, wenn ihr Fragen habt, reicht das ein. Ich werde die Fragen sammeln, einige Fragen per YouTube Video beantworten, einige Fragen per Facebook Live beantworten. Der Audiostream kommt immer hier in den Podcast rein und ich werde mir mit Sicherheit Fragen aufschreiben und daraus noch Artikel machen, separate Podcast-Artikel, wie zum Beispiel den heutigen. Denn der heutige ist tatsächlich daraus entstanden. Ihr habt die Überschrift gesehen 5 wirksame Tipps gegen Hater, Trolle und anderes Ungeziefer – das meine ich so, wie ich es sage.

Warum mache ich dieses Thema? Das erzähle ich euch gleich. Hater kennt ihr alle. Haters gonna hate und speziell seit Facebook so groß geworden ist, wie es geworden ist und auch andere Kanäle, wird relativ viel gehatet. Ein anderes populäres Wort ist “Hasskommentare”. Wenn ihr auf dem Laufenden seid oder wenn ihr euch für Nachrichten interessiert, dann wisst ihr vielleicht, dass unser Bundesjustizminister Heiko Maas vor ungefähr einem Jahr eine Task Force mit Facebook gegründet hat. Die haben sich bisher vier Mal getroffen und da soll überlegt werden, wie dieses Thema Hasskommentare speziell auf Facebook eingedämmt werden kann.

Aber ganz, ganz wichtig: Hasskommentare gibt es nicht nur auf Facebook. Ich habe neulich die letzten Spiegel Online Artikel gesehen, wo die Redaktion vom Spiegel gesagt hat: Okay, unter diesem Artikel können wir keine Kommentare im Spiegel Online Forum zulassen, weil die Qualität dessen, was erzählt wird, so unterirdisch ist und weil manche Menschen sich da so daneben benehmen und so viel Bullshit rauskloppen, dass wir das nicht machen können. Entsprechend gibt es das Problem. Jeder, der von euch mal Content produziert, wird damit schon einmal zu tun gehabt haben.

Aber bevor ich weiter einsteige und euch die Verhaltensregeln für den Umgang mit Hatern, Trollen und anderem Ungeziefer im digitalen Alltag mitgebe, ganz kurz noch eine Definition von Hater: Nicht die, sondern eine. Ich habe sie ein bisschen variiert.

Also, Hater: Ein Mensch, der selbst nichts leistet, und anderen den Erfolg nicht gönnt. Ein Hater fühlt sich vom Erfolg anderer angegriffen und provoziert und versucht diesen Erfolg in den Dreck zu ziehen. Grund dafür sind oft einige eigene Minderwertigkeitskomplexe oder Minderwertigkeitsgefühle. Statt sich selbst aus diesem Zustand zu befreien, versucht der Hater andere Leute durch sinnlose und infantile, nicht konstruktive Kritik auf sein schäbiges Niveau herunterzuziehen.

Wie gesagt: Eine leicht angepasste Definition. Und ihr seht was passiert, wenn ich nur ablese. Ich mache ja alles mit Bulletpoints und quasi ein freies Skript. Dann muss ich immer ablesen und schon versabbele ich mich.

Jetzt gehen wir mal in den Ablauf rein und gucken uns an, was man tun kann. Erstmal: Grund. Warum mache ich eigentlich diese Folge? Ich selbst habe mit Hatern kein großes Problem. Aber insgesamt – das habe ich eben schon gesagt – finde ich diese Entwicklung auf Facebook eher unschön. Ich finde es auch teilweise besorgniserregend. Es gibt keine Diskussionskultur mehr, sie leidet stark. Filterblasen tun ihr Übriges und nur, weil 100 Leute der falschen Meinung sind, wird sie nicht richtiger. Das muss man so sagen.

Auch ich habe logischerweise nicht immer recht. Niemand hat immer recht – das gibt es nicht. Auch ich liege manchmal falsch; ganz klare Sache. Nur weil aber ich und 100 andere Menschen falsch liegen, wird die Tatsache nicht richtiger. In den letzten Wochen und Monaten kam dieses Wort “postfaktisch” auf den Tisch. Dass also die Fakten nicht mehr zählen oder weniger zählen, sondern dass die Leute sich nur von Strömungen, Emotionen und von irgendwelchen populistischen anderen Sachen leiten lassen. Beispiel: Donald Trump, USA. Der Mann lügt. Es ist wissenschaftlich erwiesen oder faktisch erwiesen, dass irgendwie jedes 7. Wort eine Lüge ist. Die Leute, die ihm folgen, glauben ihm trotzdem, weil er es sagt. Nur weil Donald Trump etwas sagt, was nicht richtig ist, wird es nicht richtiger. Es bleibt falsch. Und wenn 1.000 Menschen denken, Facebook wurde nicht von Mark Zuckerberg gegründet, dann ist es auch falsch und es wird nicht richtiger, nur weil 1.000 Menschen das glauben. Ganz einfach.

Also, immer gucken, wie das aufgestellt ist. Und es hat auch nicht immer der recht, der am lautesten schreit und am schlimmsten pöbelt. Auch das ist ja bei der Diskussionskultur im Internet leider etwas stark unter die Räder gekommen. Leute schreien und pöbeln und machen Alarm und denken, wenn sie lauter schreien wird ihre unrichtige Meinung richtiger. Auch das zum Glück nicht. Das Problem ist auch, dass Menschen die Wahrheit sagen und nicht gehört werden; die auch versuchen, das rauszuschreien und es wird trotzdem nicht gehört. Das ist dann tragisch oder ein Kollateralschaden. Aber letztendlich geht es darum: Nur, weil jemand lauter schreit, wird es nicht richtiger.

Letztendlich habt ihr alle schon mal solche Hater getroffen. Wenn nicht bei euch selber auf der Website, dann in Facebook-Kommentaren oder anderen Inhalten. Auf jeden Fall, wenn ihr selber Content produziert, dann habt ihr garantiert schon mal Leute gehabt, die mehr oder weniger bei euch rumgepöbelt haben. Das heißt, dass sie einfach nur einen schlechten Tag hatten und einfach mal sagen müssen “Das finde ich jetzt total dämlich was der gemacht hat; da schreibe ich jetzt mal einen dummen Post darunter” oder Leute, die einfach frustrierte Menschen sind. Frustriert vom Leben, frustriert von sich selbst, nicht vorwärtskommend und dann dem Rest der Welt die Schuld geben, anstatt mal selbst vor der eigenen Haustüre zu kehren oder sich an die eigene Nase zu fassen – heute ist Tag der Sprichwörter.

Die anderen haben Schuld, das ist auch viel einfacher, weil wenn die anderen schuld sind, dann kann man sagen “Ich bin nicht schuld, der Rest ist schuld und ich bin das arme Opfer und kann mich zurücklehnen und warten, dass irgendetwas von außen passiert”, aber ihr kennt mich: Ich glaube euch auch zu kennen, sonst würdet ihr mir nicht zuhören – so läuft das nicht. Ihr müsst selber rausgehen, nehmt das Blatt selbst in die Hand. Nehmt euer Leben in die Hand. Macht selber was. Es ist nicht leicht; es ist schwierig; es ist ein Haufen Arbeit, aber es funktioniert. Und wenn ihr darauf wartet, dass von außen etwas passiert, dann könnt ihr teilweise ziemlich lange warten und das ist frustrierend und darüber kann man entsprechend auch ein bisschen verbittert werden. Das nur als kleiner Tipp an euch von mir: Haltet euch gerne daran, wenn ihr wollt. Wenn nicht, dann keine Ahnung, was ihr daraus macht. Egal, auf jeden Fall brauchst du eine dicke Haut, wenn du mit Hatern konfrontiert wirst. Weil manche wollen einfach nur ihren unseriösen Talk abliefern und andere wollen richtig schön Bambule machen – wie wir in Hamburg sagen. Das geht natürlich nicht und dagegen muss man sich wappnen und deswegen jetzt die Tricks, wie du mit diesen Hatern effektiv umgehen kannst:

Tipp 1 oder Empfehlung von mir; Anregung für dich: Hater ignorieren

Das kannst du auf jeden Fall machen und manchmal hilft das auch. Es kann aber auch sein, dass solche Menschen, die du ignorierst, dann endlos nerven. Das heißt, du ignorierst sie und dann gehen sie erst richtig ab, weil sie denken “Oh scheiße, sonst hört auch keiner auf mich, aber der in seinem Blog auch nicht und jetzt mache ich noch mehr Alarm, damit er endlich auf mich aufmerksam wird”. Wie gesagt: Minderwertigkeitsgefühl, Komplex, Geltungsdrang, Geltungsbedürfnis. Jemand will auffallen, wird nicht gehört; das kann dazu führen, dass die Person noch aktiver wird.

Am besten ist, wenn das Ignorieren nicht funktioniert, dass man dann das Gespräch sucht und konkret fragt, wenn der andere dich kritisiert oder gepöbelt hat, so nach dem Motto “Vielen Dank, finde ich richtig super von dir, dass du dich meldest. Was kann ich denn besser, anders, schöner machen, damit es dir gefällt?” – Als Beispiel.

In 95% der Fälle kommt keine Antwort zurück. Warum auch? Ein Hater will gar nicht konstruktiv sein. Ein Hater will einfach nur seinen Frust rauslassen, oder auch ein Troll, und dir sagen, dass er dich scheiße findet. Dann geht er weg und erzählt dem nächsten, dass er ihn scheiße findet und so weiter und so fort – ganz einfach! Das kannst du auffangen, indem du den Dialog suchst. Du suchst den Dialog und in diesem Gespräch kriegst du raus, ob wirklich irgendwas nicht stimmt, denn manche Leute, die wie Hater klingen, sind auch gar keine Hater. Es kommt drauf an. Das sind nur Menschen, die sich manchmal im Ton vergreifen. Das kann auch passieren. Da musst du dir halt überlegen, wie du an die rankommen kannst.

Da die Hater aber nicht konstruktiv sind, kriegst du wie gesagt, in 9 oder 9,5 von 10 Fällen tatsächlich keine Antwort und das Thema verläuft quasi im Sand. Der Kommentar bleibt bestehen, du hast darauf reagiert und das Geile ist: alle anderen, die dir folgen, sehen das. Das heißt, diejenigen, die keine Hater sind, die ganz normale Fans von dir sind, Follower, die einfach nur deinen Content konsumieren wollen, weil sie ihn gut finden, die sehen, dass du auf die Hater eingehst und dass du Diskussionen und konstruktive Kritik haben willst von den Leuten, aber es kommt nichts zurück. Das bedeutet, die Leute merken: Der kümmert sich tatsächlich selbst um diese Idioten, die ihn da nerven und ihn Zeit kosten, aber es kommt nichts zurück. Und das bringt euch dann letztendlich Pluspunkte. So könnt ihr dieses nervige Gehate in tatsächlich Positives – nennen wir es Karma, nennen wir es Quan, Good Vibrations, wie auch immer – umwandeln und kriegt dann noch Pluspunkte von eurer Community, weil ihr auf die Leute, die es eigentlich nicht verdient haben, eingeht. Das ist das Wichtige.

Tipp Nummer 2: Kommentare löschen

Das ist etwas härter als ignorieren. Der Vorteil bei Facebook: Du kannst Comments verbergen. Das heißt, der Hater sieht dann den Comment noch und dessen Freunde auch, aber sonst keiner. Das macht die Angriffsfläche etwas kleiner und der Rest deiner Community sieht davon nichts mehr. Der Hater denkt, wenn du den Kommentar verborgen hast, dass er seinen Mist absondern konnte und denkt sich “Wow, jetzt habe ich es ihm gegeben! Der Publisher sitzt da zuhause und heult erst mal ne Runde”, aber die anderen kriegen das nicht mit. Für die anderen sieht es aus wie löschen. Du kannst natürlich auch wirklich löschen. Dann könnte es natürlich auch passieren, dass der Hater so richtig abgeht. Also, wenn der merkt “Die dumme Sau, die hat mich jetzt gelöscht. Ich will hier meinen Frust loswerden und der hört mich gar nicht. Woah”. Dann kommen meistens so Beschimpfungen wie “Du bist überhaupt nicht demokratisch”, “Du bist nicht diskussionsfreudig” oder “Du bist ein Nazi” – auch immer gerne. Also man löscht Kommentare von jemanden, der einen anpöbelt und dann ist man selber ein Nazi oder ein Faschist oder was da alles für ein Schrott kommt. Und meistens von Leuten, die selber auf dem Trip sind.

Hintergrund ist: Diese Beschimpfungen kommen natürlich, weil die Person sich dann auf den Schlips getreten fühlt. Natürlich ist man selber kein Nazi; man ist kein Faschist und man ist auch niemand, der undemokratisch ist. Aber: Eine Facebookseite oder eine Facebook-Gruppe, die ihr leitet, wo ihr Admin seid, wo ihr das alleinige Leitungsrecht habt, das ist quasi wie euer Haus. Ihr habt das Hausrecht. Deswegen gibt es zum Beispiel auch auf meinem Blog bjoerntantau.com eine Hausordnung. Die kann man sich durchlesen und da steht drin, was ich mir vom Verhalten her wünsche und was ich mir nicht wünsche. Und wenn Leute gegen diese Wünsche verstoßen, dann habe ich das Recht als Hauseigentümer; als jemand – wie sagte Stromberg immer so schön? – der den Bums leitet, die Leute zu maßregeln. Und jemanden seines Hauses verweisen ist auf jeden Fall eine Maßregelung.

Jetzt stell dir mal vor, du sitzt gemütlich zuhause oder du kochst Lammkotelett mit Rosmarinkartoffeln oder irgendwas und dann kommt jemand zu dir rein und beschimpft dich wüst, wie scheiße dein Gericht ist, wie scheiße dein Fleisch ist, wie scheiße deine Küche aussieht, blabla. Den würdest du auch nicht bei dir drin lassen. Den würdest du auch rausschmeißen. Weil er ein Hater und ein Troll ist und dich anpöbelt. Dein Haus, deine Regeln. Also Facebookseite, deine Community, deine Regeln. Wer diese Regeln nicht akzeptieren kann, bitteschön: da ist die Tür. Kein Problem.

Es gibt sicher andere Flecken, wo man sich dann weiter daneben benehmen kann, aber auf deinem “Grund und Boden” in “deinem Haus” kannst du Regeln aufstellen. Das ist völlig legitim. Das ist nettiquetenartig, völlig in Ordnung. Und wenn Leute bei dir rumpöbeln, dann darfst du sie auch rausschmeißen, sprich: löschen. Das ist dein gutes Recht, wie ich persönlich finde.

3. Tipp: Kommentare verändern

Das ist jetzt etwas, wo ich sage, das ist total witzig. Aber das musst du sehr, sehr, sehr mit Vorsicht genießen. Wenn du die Kommentare zum Beispiel auf deiner Webseite veränderst. Auf Facebook und anderen Netzwerken geht das ja so nicht. Ich kann nicht einen Kommentar von einem Hater auf meiner Facebookseite ändern, das kann er nur selber. Aber auf deiner eigenen Seite, wenn du die Kommentare erst mal freigeben musst oder willst, was ich zwingend empfehlen würde, keinen Kommentar auf deiner Webseite – wenn du zum Beispiel mit WordPress arbeitest oder anderen Systemen – ungefiltert rauslassen, sondern sich immer per E-Mail informieren lassen, wenn ein neuer Kommentar geschrieben wurde. Dort kannst du das machen. Wenn also jemand zum Beispiel schreibt “Björn, dein Content ist total scheiße”, dann mache ich daraus “Björn, dein Content ist total geil” und verändere natürlich sonst nichts. Wie gesagt, das ist mega lustig und ich habe es schon ein paar mal gemacht. Aber natürlich kann es sein, dass dann der Hater komplett ausflippt und ich habe mir aufgrund so einer Aktion auch schon mal auf einem Bar Camp eine ziemlich lange Diskussion geleistet mit der Person, die das bei mir gemacht hat, die dann nur sagte “Ja, ich wollte doch nur konstruktive Kritik machen, blablabla”, hat sich aber ganz klar im Ton vergriffen und ich habe dann sowas draus gemacht. Das habe ich aber auch erst ein, zwei Mal gemacht.

Wie gesagt, es ist mega lustig, aber logischerweise ist es eine rechtliche Grauzone. Wenn du letztendlich einen Kommentar auf der Website veränderst und die normalen Daten lässt von dem Kommentator, Name, E-Mail Adresse und sowas, dann wäre das – ich bin kein Jurist, deswegen ist das nur eine Vermutung – urheberrechtlich problematisch, weil die Person ja einen Text abgeliefert hat, der so und so geschrieben ist und ich habe es verändert und dann ist es quasi ein Angriffspunkt für Urheberrechtsverletzung. Wer sowas gerne wissen möchte, der wende sich bitte einen Medienrechtsanwalt. Da gibt es eine ganze Menge, die sowas drauf haben. Aber klar, kann man machen.

Wie gesagt, es kann sein, dass der Hater dann wirklich krass abgeht und richtig ausflippt, explodiert, weil er sich denkt “Boah, die dumme Sau! Ich schreibe dem was rein und der verändert das, auch noch in einem völlig anderen Zusammenhang und lässt mich dastehen, als wäre ich jemand, der ihm noch Pro’s gibt, statt ihn downzubattlen, was ich eigentlich wollte”. Also: kann man machen; ist ganz witzig; hat einen gewissen Entertainment-Faktor, aber denkt daran: Das kann auch nach hinten losgehen.

Was ich persönlich schön finde ist Nummer 4. Das heißt, Tipp: Auf die Fans verlassen.

Es gibt Communities – bei mir ist es auch gelegentlich so – dass Leute irgendwas reinschreiben, was ein bisschen assi ist und rumpöbeln. Du siehst also Hater, Troll oder jemand, der einfach nur einen verdammt schlechten Tag hatte. Wenn man viele Fans hat, dann kann es sein, dass diese Fans den Hater ausbremsen. Denn, wenn jemand viele Fans hat und da ist auch sonst etwas los, dann ist das ein Zeichen dafür, dass jemand etwas richtig macht. Contenmäßig, inhaltmäßig oder communitymäßig. Das heißt, jemand der viele Fans hat, ist per se schon ein Angriffsziel für einen Hater. Weil der Hater leistet nichts selber, er ist auf andere neidisch, er will die anderen mies- und niedermachen, das haben wir alle schon bei der Definition gehört, deswegen macht jemand sowas überhaupt. Weil er sich sagt “Wow, der hat 100.000 Fans, voll der Assi, den dröhne ich jetzt voll. Weil ich sitze hier zuhause an meinem schrottigen Laptop, hab keine Kohle und bin auch sonst scheiße drauf; ich bin frustriert; ich drücke dem jetzt mal einen rein”. Das machen Hater und Trolle.

Wenn die Community, die bei dir am Start ist, so etwas mitbekommt und die Mehrheit der Leute ist gegen das, was der sagt – was, wenn deine Community dich mag hoffentlich so ist – dann nehmen die den in die Mangel und dich in Schutz. Das ist ganz geil. Da kann man sich immer zurücklehnen und sich das angucken. Das Ding ist: So ein Hater, wenn der sieht 1 oder 2 Leute geben da Paroli, dann sagt der sich “Okay, alles klar, das kriegen wir auf die Reihe, das ist Pillepalle, das macht nichts”. Aber, wenn er sich dann plötzlich gegen 20, 30 Personen oder auch mehr zur Wehr setzen muss, dann hört er schon auf, weil den Hatern ist es dann doch nicht so wichtig, dass sie da so viel Gas geben, dass sie dann ohne Ende schreiben, weil sie sagen “Wow, bevor ich mich hier jetzt mit seinen Fanboys und Homies die Finger blutig tippe, gehe ich woanders hin. Dann gehe ich zum nächsten und pöbel da rum und da ist dann vielleicht weniger Gegenattacke”. Das heißt, das klappt ganz gut.

Das ist natürlich von euch nicht so beeinflussbar, weil ihr sollt nicht hingehen und sagen: “Liebe Leute, ich habe hier einen Hater, könnte ihr den bitte mal ausschalten für mich?” Das ist ein bisschen peinlich und ihr seid auch keine Weicheier. Insofern: Entweder macht ihr es selber oder ihr wartet, dass es einer oder mehrere für euch macht. Dann schreitet ihr auch nicht ein, aber die beiden Möglichkeiten gibt es. Nicht darum betteln, dass man euch hilft. Das ist ein bisschen peinlich, weil ihr seid ja selber Publisher und seid selber toughe Leute und kriegt das selber auf die Kette. Insofern das entsprechend so machen, wie eben gesagt.

Tipp 5: Einfluss zulassen

Warum ist das ein Tipp? Weil: Natürlich kann es auch ab und an mal sein, dass dein Hater mal recht hat. Es ist nicht so, dass ich alles, was ich sehe, was nach haten und trollen klingt, sofort ignoriere oder sofort lösche oder sofort sage: “Nee, nee, nee, der Typ ist dämlich oder die Tussi ist dämlich”. Das mache ich natürlich nicht. Ich lese mir immer erst mal alles durch und egal, wie absurd es klingen mag, ich lese es mir durch. Auch, wenn es 10 Minuten dauert, ich lese es mir durch, weil ich muss wissen, was die Person eigentlich meinen wollte; was die Person für ein Problem hat. Denn vielleicht hat die Person ein ganz normales Problem und kann sich nicht so richtig ausdrücken. Ihr müsst das so sehen: Es gibt Menschen, die finden nicht immer die richtigen Worte. Und die vergreifen sich manchmal im Ton. Das ist nicht die feine englische Art, aber das kann passieren. Und es kann auch sein, dass einer euch einfach nur Kritik rüber geben will und die sogar konstruktiv ist, aber nicht genau weiß, wie er sich ausdrücken soll, weil er darin nicht so gut ist oder weil er nicht so oft Kritik übt, was weiß ich.

Es gibt 1.000 Möglichkeiten. Das heißt, die Leute darf man nicht sofort verteufeln und nicht sofort sagen “Hater, Troll, weg damit!” Erst mal lesen und verstehen: Könnte das vielleicht etwas sein, was mir doch nützlich ist? Mit anderen Worten: Kann ich aus dem, was der Hater oder der Troll mir hier gibt, vielleicht etwas herausziehen, wo er recht hat? Denn vielleicht war mein Content wirklich scheiße. Vielleicht war mein Video wirklich schlecht. Vielleicht war der Podcast richtig langweilig. Dann muss man sich auch selber dieser Selbstkritik unterziehen und nicht davon ausgehen “Also, was ich mache ist alles super geil. Wer was dagegen hat, ist der Vollspast”. Das kann es auch nicht sein, denn wir alle sind nur Menschen; Nobody’s perfect. Ich bin nicht perfekt; du bist nicht perfekt und viele andere auch nicht. Wenn wir alle perfekt wären, wäre die Welt furchtbar langweilig, glaub mir. Deswegen immer erst mal gucken, was will die Person sagen und dann darfst auch du selber dich nicht versteifen.

Wenn du siehst, da ist jemand, der Kritik äußert und die kommt nicht so geil rüber, aber letztendlich hat der recht, dann musst du auch den Arsch in der Hose haben und sagen “Ja okay, stimmt, du hast recht. Ich schaue mir das mal an. Ich kann mir meinen Podcast nochmal anhören. Ich werde mir das Video nochmal angucken. Ich gucke nochmal, wie ich den Text geschrieben habe und wenn du recht hast, ändere ich das”. Das ist gut, wenn du von außen darauf hingewiesen wirst. Das ist einfach so: Wenn du einen Text produzierst oder Videos, Podcasts; egal, wie oft du es dir durchliest; egal, wie oft du es dir anhörst, du findest immer irgendwo irgendeinen kleinen Fehler und sei es ein Rechtschreibfehler.

Ich sage es dir ganz ehrlich: Ich habe ja schon mehrere Bücher und Ebooks geschrieben. Ich habe die selbst durchgelesen, alle mehrfach auch Lektorat machen lassen und trotzdem findest du irgendwo immer irgendeinen klitzekleinen Fehler, und sei es, dass die Zeile irgendwo verrutscht ist oder irgendwo ist ein Buchstabe nicht eingerückt – irgendwas findet man immer. Sei es ein mini, mini, mini Fehler, der so klein ist, dass man ihn nicht sieht und auch darüber hinwegsehen kann. Aber letztendlich soll es nur ein Sinnbild dafür sein, dass es sein kann, dass Leute Kritik an dir äußern und recht haben und dann brauchst du auch einen Hater.
Du kannst natürlich sagen “Danke für deinen Hinweis. Es wäre geil, wenn du das das nächste Mal ein bisschen freundlicher schreibst, weil ich bin auch nur ein Mensch und ich freue mich, wenn Menschen mit mir nett reden”. Das ist legitim, das kannst du auf jeden Fall machen und dann kannst du auch aus deinen Fehlern lernen und froh sein, dass du Hater hast. Denn, ganz grundsätzlich: Wenn du Hater hast, dann hast du es geschafft! Ist leider so. Das ist ein Sprichwort, da ist was dran. Du kannst es nicht allen recht machen.

Ich persönlich finde es besser, wenn du 50% richtig gut erreichst und dafür 50% eben nicht, als wenn du 100% solala erreichst. Also, ich mache Inhalte und 50% sagen “Wow, was der Tantau da macht ist richtig geil”. 50% sagen “Ey, was für ein Schrott! Brauch kein Mensch, lese ich nicht, weg damit. Videos, Podcasts, was soll das?!” Das ist mir lieber, als wenn alle sagen “Ja, hier, neuer Podcast vom Tantau. Ja, ist ganz witzig… Okay, kann man mal anhören, aber ist jetzt auch nicht so geil. Ist halt solala. Durchschnitt halt”. Das möchte ich nicht und deswegen ist Polarisierung manchmal notwendig. Allerdings dringst du natürlich auch oft zu den Leuten durch, wenn du ein bisschen polarisierst. Nicht verwechseln: Polarisieren ist nicht populistisch sein. Polarisieren heißt nur, dass du etwas zur Diskussion stellst; einen krassen Fakt oder eine krasse Meinung und dann bereit bist, darüber zu diskutieren. Populisten machen das nicht. Populisten machen den Leuten nur Angst und versprechen dann Lösungen, die vordergründig funktionieren, aber im Endeffekt nur die Angst schüren und dann entsprechend die Leute dazu bringen und dann bewusst das Kreuzchen am Wahltag an der falschen Stelle zu machen.

Auch wenn du bei Hatern zum Gegenangriff übergehst – ganz wichtig: Du kannst machen was du willst. Du kannst den Leuten sagen “Bitte geh aus meinem Haus. Lass dich nicht mehr blicken”, aber sei nett – ganz wichtig! Sei nett und sei konstruktiv und lass dich auf keinen Fall auf das Niveau der Hater herab, denn das wollen sie. Wenn du immer nett und konstruktiv bleibst und höflich, dann beweist du nach außen Souveränität und dass du die Lage unter Kontrolle hast. Die meisten Menschen fürchten nichts mehr, als Kontrollverlust. Und wenn du selber zeigen kannst, dass du die Lage unter Kontrolle hast, dann sehen das deine Fans, deine Follower, deine Leser und dann sagen sie “Ja, der/die hat es drauf”, Frauen können das genauso gut wie Männer, ich mache da keine Unterschiede.

Zeig keine Schwäche, denn das kommt bei den Leuten nicht gut an. Schwäche zeigen… Natürlich ist Schwäche zeigen okay. Du kannst sagen “Ich lag hier nicht richtig, ich lag hier falsch”, aber verfall nicht in irgendwelche Strukturen, wo du dich zum Opfer machst. Das darfst du nicht sein, aber natürlich auch nicht überheblich sein. Also, weder Opfer noch Großkotz. Sei einfach ganz du selbst. Und wenn du ganz du selbst bist, dann bist du authentisch und mit dieser Authentizität wirst du bei den meisten Leuten punkten. Das habe ich glaube ich in vielen Episoden des Podcasts schon mal erzählt.

Apropos Podcast: Das war Episode 24 und ich danke dir für’s Zuhören. Wenn du kein Hater bist, dann sei doch so nett und schreib mir bei iTunes eine 5-Sterne Rezension, wenn es dir gefallen hat. Ansonsten nochmal der Hinweis auf #FRAGDENTANTAU. Wenn du eine Frage zum Thema Onlinemarketing hast, dann stelle sie mir. Ich werde diese Frage in einer der kommenden Ausgaben beantworten. Alle Fragen werden notiert, nichts fällt runter und so oder so, die Frage wird beantwortet – wenn nicht in einer Episode von Frag den Tantau, dann irgendwo anders: Blogartikel, Facebook-Posting, Podcast, wie auch immer. So oder so, die Frag den Tantau Show wird es immer als Video geben, als originären Content, entweder auf YouTube oder als Highlight-Folge via Facebook Live und den Audiomitschnitt gibt es immer hier im Podcast, einen Tag nachdem die Folge erschienen ist, weil das logischerweise erstmal audiospurmäßig rausgezogen werden muss und dann auch über Garageband über den Mac editiert und dann reingepackt werden muss. Das dauert ein bisschen, insofern: Da ein bisschen Geduld haben.

Ansonsten danke ich dir für’s heutige Zuhören bei diesem für mich interessanten Thema und ich hoffe, du hast einiges mitnehmen können. Schau noch einmal auf die Shownotes, denk an die Frag den Tantau Show, schreib mir auf jeden Fall eine Bewertung, teile diesen Podcast und hab eine gute Woche! Komm gut durch die Woche und wir hören uns in spätestens zwei Wochen wieder bei Episode 25, für die du mir auf jeden Fall noch Vorschläge machen musst, was du gerne als Highlight haben möchtest. Entweder inhaltlich oder drum herum. Ansonsten war es das für heute. Ich bin raus, alles Gute und bis dann!

Euer Björn

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Björn Tantau

Unternehmensberater, Keynote Speaker, Coach und Autor

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